An das alte Hafengebiet Rotterdams auf der Südseite der Maas erinnern nur noch wenige Lagergebäude und das Hotel „New York“ mit seinen Kupferdächern an der Spitze des Wilhelminapier. Das charakteristischste und atmosphärisch prägnanteste Quartier der Stadt, bestehend aus Depots, Docks und Kaianlagen musste dem Sprung der City über den Fluss weichen zugunsten einer architektonischen Vielfalt, die keiner Konvention sich verpflichtet fühlt. In diesem Kontext ergreifen wir die Chance, ein kräftiges Bild der Erinnerung an die Rotterdamer Lagerhäuser mit ihren steilen Dächern, artikulierten Backsteinfassaden, seriellen Fenstern und Ladeklappen zu evozieren. Im Einerlei einer abstrakten, skulptural indifferenten, Aufsehen erheischenden Architektur erscheint ein Ensemble aus zwei Blöcken, die von einem 17- geschossigen Hochhauspaar am Laan- op- Zuid- Boulevard morphologisch heruntertreppen zu dreigeschossigen Reihenhauszeilen am Spoorweghaven, geradezu frühmodern in der Ruhe seiner Volumen und Unaufgeregtheit seiner Linienführung.
Eine bewusst handwerkliche Bauweise in ortsüblichen Materialien unterstreicht diese Absicht: Backstein für die aufgehenden Fassaden, Blausteinsockel, Kupferdächer und weiß lackierte Holzfenster.
Zwischen den beiden Blöcken entsteht ein kleiner öffentlicher Platz, markiert durch die Ecktürme, deren Kolonnaden in den Laan- op- Zuid- Boulevard führen. Das Ensemble ist dabei aus unterschiedlich großen und typologisch differenzierten Hauseinheiten mit jeweils eigener Adresse zusammengesetzt. Unter den beiden als Garten gestalteten Höfen sind zweigeschossige Garagen angeordnet.
Prof. Hans Kollhoff Architekten