Základní škola Volta

Primarstufe Volta

Základní škola Volta
Address: Wasserstrasse 40, Basel, Switzerland
Investor:Kanton Basel-Stadt
Contest:11.1996
Project:3.1997
Completion:10.1998 - 12.2000
Area:6725 m2
Built Up Space:30711 m3
Price:18 800 000 Euro


Das Quartier St. Johann in Basel ist ein Ort, an dem verschiedene Massstäbe spannungsvoll aufeinander prallen. In direkter Nachbarschaft stehen einerseits Wohnhäuser, anderseits das riesige Industrieareal der Novartis, die Nordtangente und der Rheinhafen St. Johann; und zwischen diesen beiden Polen, eine Blockrandbebauung gnadenlos unterbrechend, das mächtige Volumen einer ehemaligen Kohlenlagerhalle, die seit den 1960er Jahren Öltanks für das benachbarte Fernheizkraftwerk beherbergt.
Als Folge der Basler Schulreform und des starken Zustroms von Neuzuzüger, der in den letzten Jahren in diesem Stadtteil zu verzeichnen war, wurde gerade hier neuer Schulraum dringend benötigt. 1996 schrieb der Kanton Basel-Stadt einen Projektwettbewerb für ein Schulhaus mit zwölf Klassenzimmern, den dazugehörigen Spezialräumen und einer Doppelturnhalle aus.
Das realisierte Projekt stellt keinen Versuch dar, Stadtreparatur zu betreiben, sondern verdeutlicht im Gegenteil den Bruch, der an dieser Stelle durch das Stadtgefüge geht. Mit grosser Sensibilität vermittelt es zwischen den verschiedenen Nutzungen und baulichen Massstäben, die hier aufeinander treffen.
Das starke Volumen der Lagerhalle, welches das Quartier entscheidend prägt, war der Ausgangspunkt für den Entwurf. Das neue Schulhaus steht dort, wo früher der Schweröltank stand. Es ist direkt an die verbleibende Lagerhalle angebaut und übernimmt deren Fluchten; einzig in der Höhe überragt es sie. Die etwa 6 m tiefe Grube, die nach dem Abbruch des Schweröltankes übrig blieb, wurde genutzt, um die Turnhalle darin unterzubringen. Der Pausenplatz dient mit seinem Kiesbelag und seinem sommerlichen Blätterdach zugleich als städtischer Platz.
Die Fassaden tragen dazu bei, das Schulhaus als Schnittstelle zwischen Wohnen und Industrie zu etablieren. Sie sind aus Sichtbeton und verleihen dem Gebäude, obgleich sie auf der Ost- und Westseite grosse Öffnungen aufweisen, dank der Verteilung der Schalungsplatten einen monolithischen Charakter. Diese Kompaktheit und die aussenbündigen Holz-Aluminium-Fenster verweisen auf die benachbarten Industriebauten, etwa auf das Fernheizkraftwerk. Von einer unreflektierten Industrieästhetik kann allerdings nicht die Rede sein: Der leicht gelb abgetönte Beton der Fassade wirkt, wie bei der direkt angrenzenden Lagerhalle, warm und patiniert, doch gleichzeitig gibt er sich durch seine Feinheit und Glätte als etwas grundsätzlich Anderes zu erkennen.
Judit Solt, Archithese 1.01
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