Umbau und Erweiterung Jugenherberge St. Alban

Umbau und Erweiterung Jugenherberge St. Alban
Spolupráce:Sebastian Pitz, Jenny Jenisch
Address: St. Alban-Kirchrain 10, Basel, Switzerland
Investor:Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus
Project:2007
Completion:03.2010


Der heutige Standort der Jugendherberge im St. Alban, geprägt durch seine geschichtliche Entwicklung, verfügt über eine Vielzahl von unterschiedlichen Nutzungen und Gebäuden unterschiedlicher Epochen. Der Leitgedanke der architektonischen Intervention liegt neben der geforderten räumlichen Erweiterung in der Klärung der innenräumlichen Bezüge und dem Hervorheben der direkten kontextuellen Qualitäten des Gebäudes. 

Städtebaulich wird die Jugendherberge neu organisiert. Das Gebäude orientiert sich zum öffentlichen Raum hinund wird vom Maja-Sacherplatz über eine Brücke erschlossen. Der St. Alban-Teich liegt an der Vorderseite des Gebäudes und wird durch eine Brücke mit Steg als wesentliches atmosphärisches Element kenntlich gemacht. Der Holzsteg verläuft parallel zum Teich entlang der nördlichen Gebäudelängsseite. An dessen Ende liegt der neue halböffentliche Terrassenraum der Jugendherberge. Eichenlamellen binden Brücke, Steg und den Erweiterungsbau zusammen und bilden eine hölzerne Klammer, die sich um den steinernen Altbau legt. 

Das Erdgeschoss des Altbaus wird neu organisiert. Die Gebäudegrundstruktur mit den Gewölben und den eingefügten Stützen wird freigelegt. Empfang, Küche und Nebenräume werden hangseitig angeordnet. Der Innenraum erhält die ursprüngliche Grosszügigkeit der ehemaligen Seidenfabrik. Bei allen Eingriffen in den Bestand sowie der Gestaltung der Erweiterung steht, in Anlehnung an die industrielle Vorgeschichte des Gebäudes, eine direkte, robuste und haptische Materialisierung im Vordergrund. 

Die insgesamt 48 Zimmer (195 Betten) des Altbaus wurden komplett neu organisiert. Jedem Zimmer ist neu eine in lasiertem Seekiefersperrholz ausgeführte Vorzone als Puffer zwischen öffentlichem Korridor und intimen Gastraum vorgelagert. Diese bietet Platz für eine Waschgelegenheit sowie Gepäckfächer und ist mit einer Schiebetür vom eigentlichen Zimmer abtrennbar. Der Erweiterungsbau nimmt insgesamt 21 Zimmer (42 Betten) auf. Sichtbeton und Eichenholz sind hier die dominierenden Materialien. Jedem Doppelzimmer ist ein kleines Bad zugeordnet. Durch die raumhohe Verglasung der Fenster steht man als Gast in unmittelbarer Beziehung zum umgebenden Aussenraum, der mit seinen kräftigen Baumkronen die Raum- und Lichtstimmung in den Zimmern beeinflusst. Die mit vertikalen Lamellen gegliederte Fassade funktioniert als Filter und bietet dem Gast eine erhöhte Intimität sowie einen kleinen Aussenraum. Durch diese Staffelung entsteht eine Raumtiefe, welche die eigentliche Fassade von aussen betrachtet, nahezu im dichten Grün verschwinden lässt.
Buchner Bründler Architekten
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